Johannes Vogl
Fünf Monde

Temporäre Baustelleninstallation

Ort: Baustelle direkt an der U4 Station Heiligenstadt (Ausgang Richtung Muthgasse)

Zeitraum: September 2007 bis Juni 2008 bei Dunkelheit

Eröffnung: Samstag 1. September 2007 ab 20.30 Uhr auf dem Parkplatz vor der Baustelle

 
 

Der junge deutsche Künstler Johannes Vogl arbeitet mit Installationen im öffentlichen Raum, die durch Leuchtkästen Ausblicke in eine zeitlich und räumlich transponierte Abbildung von Natursujets bieten. Dabei ist der Ort des Betrachters von besonderer Bedeutung. Erst dadurch wird das installierte Bild in eine überraschende Relation zu dem Raum gesetzt, in dem es sich befindet. Der Künstler selbst sieht sich in der Tradition der Landschaftsmalerei, die er in einem aktualisierten Rahmen wieder aufgreift und mit einer reflexiven Wende für den Betrachter versieht. Das gewählte Bild wirkt wie ein zufälliger fotographischer Ausschnitt einer naturhaften Umgebung. Aber es ist für Johannes Vogl wichtig, das die Bilder keine foto-drucktechnischen Reproduktionen, sondern Handzeichnungen sind, die in der so genannten Kratzzeichentechnik entstehen. Opakes Acrylglas wird anfänglich komplett geschwärzt, später werden Teile der Farbe mit Skalpellen und Spachteln abgeschabt, wodurch eine schwarz-weiße Kontrastzeichnung entsteht.

Für die Baustelleninstallation „Fünf Monde“ sollen vier bereits existierende Gittermastkräne auf einer Baustelle in den Wiener Innenbezirken verwendet werden. An diesen Baukränen sind üblicherweise auf Höhe der Ausleger große Werbeleuchtkästen angebracht, welche das Logo der jeweils beteiligten Baufirmen tragen.

 

Der Künstler möchte vier dieser Leuchtdisplays durch Zeichnungen eines Vollmondes ersetzen. Nachts und bei Stillstand der Kräne richten sich die Leuchtkästen parallel zueinander nach dem Wind, sodass die Zeichnungen stets in dieselbe Richtung weisen, welche jedoch je nach Windrichtung variiert und so die Wirkung in unterschiedlichen Stadtansichten zur Geltung kommt. Bei Dunkelheit sollen über dem Horizont der Stadt neben dem realen, vier weitere fiktive Monde erscheinen, also „Fünf Monde“.

In Wien hat sich das Bauunternehmen „PORR“ bereiterklärt, das Projekt zu unterstützen und es auf einer ihrer nächsten Großbaustellen 2006 zu installieren. Die Vorgabe, dass vier Kräne an einer Baustelle stehen sollten, schränkt die Auswahl erheblich ein, doch die Fa. PORR eröffnet 2006 einige Baustellen in dieser Größenordnung in den Wiener Innenbezirken. Da die Termine für die Errichtung solcher Baustellen oft kurzfristig festgelegt werden, richtet sich der genaue Beginn des Projekts nach der Einrichtung einer geeigneten Baustelle im Stadtbereich Wien.

bk


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