Der junge deutsche Künstler Johannes Vogl arbeitet
mit Installationen im öffentlichen Raum, die durch Leuchtkästen
Ausblicke in eine zeitlich und räumlich transponierte
Abbildung von Natursujets bieten. Dabei ist der Ort des Betrachters
von besonderer Bedeutung. Erst dadurch wird das installierte
Bild in eine überraschende Relation zu dem Raum gesetzt,
in dem es sich befindet. Der Künstler selbst sieht sich
in der Tradition der Landschaftsmalerei, die er in einem
aktualisierten Rahmen wieder aufgreift und mit einer reflexiven
Wende für den Betrachter versieht. Das gewählte
Bild wirkt wie ein zufälliger fotographischer Ausschnitt
einer naturhaften Umgebung. Aber es ist für Johannes
Vogl wichtig, das die Bilder keine foto-drucktechnischen
Reproduktionen, sondern Handzeichnungen sind, die in der
so genannten Kratzzeichentechnik entstehen. Opakes Acrylglas
wird anfänglich komplett geschwärzt, später
werden Teile der Farbe mit Skalpellen und Spachteln abgeschabt,
wodurch eine schwarz-weiße Kontrastzeichnung entsteht.
Für die Baustelleninstallation „Fünf Monde“ sollen
vier bereits existierende Gittermastkräne auf einer
Baustelle in den Wiener Innenbezirken verwendet werden. An
diesen Baukränen sind üblicherweise auf Höhe
der Ausleger große Werbeleuchtkästen angebracht,
welche das Logo der jeweils beteiligten Baufirmen tragen.
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Der Künstler möchte vier dieser Leuchtdisplays
durch Zeichnungen eines Vollmondes ersetzen. Nachts und bei
Stillstand der Kräne richten sich die Leuchtkästen
parallel zueinander nach dem Wind, sodass die Zeichnungen
stets in dieselbe Richtung weisen, welche jedoch je nach
Windrichtung variiert und so die Wirkung in unterschiedlichen
Stadtansichten zur Geltung kommt. Bei Dunkelheit sollen über
dem Horizont der Stadt neben dem realen, vier weitere fiktive
Monde erscheinen, also „Fünf Monde“.
In Wien hat sich das Bauunternehmen „PORR“ bereiterklärt,
das Projekt zu unterstützen und es auf einer ihrer nächsten
Großbaustellen 2006 zu installieren. Die Vorgabe, dass
vier Kräne an einer Baustelle stehen sollten, schränkt
die Auswahl erheblich ein, doch die Fa. PORR eröffnet
2006 einige Baustellen in dieser Größenordnung
in den Wiener Innenbezirken. Da die Termine für die
Errichtung solcher Baustellen oft kurzfristig festgelegt
werden, richtet sich der genaue Beginn des Projekts nach
der Einrichtung einer geeigneten Baustelle im Stadtbereich
Wien.
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