Audiomobile

Temporäre mobile Soundinstallation für PKW, Limousine oder Bus

Ort: Rundfahrt durch Wien
Realisierungszeitraum: 5. - 11. Oktober 2005

Matt Smith, Sandra Wintner
Projekträger: Verein werks in Kooperation mit Ö1-Kunstradio u. a.

 
 
Ausgehend von der steten Veränderung ortsspezifischer akustischer Erfahrungen und den Möglichkeiten satellitengestützter Technologie zur geografischen Verortung - GPS (Global Positioning System) - entwickelten die beiden in Kanada lebenden MedienkünstlerInnen Matt Smith und Sandra Winter das Projekt Audiomobile.
Audiomobile lud als mobile Soundinstallation in einem Auto zu einer ungewöhnlichen Erkundung des Stadtraums von Wien ein. Straßenszenarien und urbane Zonen erhielten ihren jeweils eigenen Soundtrack. Im Inneren des Fahrzeuges konnten die Fahrgäste akustisch eine Mehrkanal-Soundinstallation über sechs Lautsprecher erfahren. Während verschiedene städtische Szenarios vorbeizogen, wurden jeweils abgestimmt auf die momentane Position des Audiomobile GPS - Koordinaten abgerufen. Diese Daten steuerten Audiodateien an und lösten diese im Fahrzeuginneren aus. Die Position des Fahrzeuges im städtischen Raum bestimmte nicht nur die Auswahl der Sounds, sondern auch die Richtung, aus welcher die Klänge an das Ohr der Fahrgäste drangen. Dadurch entstand der Eindruck, dass die Klänge, Geräusche und Stimmen von ganz bestimmten Stellen der städtischen Szenerie ausgingen und je nach der Entfernung des Fahrzeugs von den erfassten Bereichen lauter oder leiser wurden. Während die Geräusche des urbanen Raums von außen einzudringen schienen, bewegte sich das Auto wie durch eine künstliche Soundlandschaft, gleichsam eine sonische Gegendarstellung von Wien. So entstand im Inneren des Fahrzeugs ein für sich stehender Soundtrack, ein parallel laufendes audio-visuelles Erlebnis - und nicht bloß ein synchron-akustisches Abbild der Außenwelt. Ein wesentlicher Aspekt von Audiomobile ist die Zusammenarbeit mit MedienkünstlerInnen, die mit der jeweiligen Stadt, in der das Projekt realisiert wird, vertraut sind. KünstlerInnen unterschiedlichster Kunstrichtungen stellten Audiobeispiele zur Verfügung, die sie zum Teil speziell erarbeiteten.

Diese Audio-Samples, Sound Clips, geloopten Ambient Sounds und / oder narrativen Elemente wurden zu einem sich ständig verändernden Klangangebot gemischt. Zwölf in Wien lebende KünstlerInnen und Künstlergruppen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Musik und Medienkunst nahmen an Audiomobile teil:
Bad Beuys, Colophony Circuit, dieb 13, Michaela Falkner, Oliver Hangl/Matthias Kertal/Richard Eigner, Caroline Hofer/Jens Döring, Rupert Huber, Volkmar Klien, Christina Nemec, Martin Pichlmaier, Billy Roisz und thilges 3.

Audiomobile startete am 4.10.2005 mit einer kurzen Präsentation, stand von Mittwoch, 5.10.2005, bis einschließlich Dienstag, 11.10.2005, in Wien für Fahrten zur Verfügung. Darüber hinaus wurde am Sonntag, 9.10.2005, 23.05 Uhr Matt Smith für das Kunstradio Ö1 eine Radioversion von „Audiomobile“ im Studio des Wiener Funkhauses live gemischt. Diese wurde auch im Format Dolby Digital 5.1 via OE1DD ausgestrahlt. Den Abschluss des Projektes bildete eine Performance der teilnehmenden KünstlerInnen im Rahmen MAK NITE© am 11.10.2005, 20.00 Uhr in der MAK-Säulenhalle.

Ab dem 11. Oktober 2005 wurde auch die Serie der literarischen Spontaninterventionen der Autorin Michaela Falkner, die im April 2005 begonnen hatte, fortgesetzt. Mit „MANIFEST 5“ begleitete Michaela Falkner die MAK NITE© Audiomobile mit weiteren Interventionen ihrer für die MAK NITE© produzierten Textperformancereihe „Notate von einer die gerade angefangen aus der Bahn zu rasen“.

bk

http://kunstradio.at, www.MAK.at/MAKNIT

 


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