Der Kulturverein Mega 5 möchte seine Kunstaktionen
an Orten in Szene setzen, an denen Kunst üblicherweise
nicht erwartet wird; darunter etwa ein Kinderfreibad, ein
mobiles Boot oder ein Schaufenster eines ehemaligen Geschäftslokals.
Dadurch soll eine spezifische Interaktion zwischen den Kunstschaffenden
und den BesucherInnen im öffentlichen Raum entstehen,
die es ermöglicht einen Teil der RezipientInnen in den
Prozess der Kunstproduktion zu integrieren.
Für die Ausstellungsreihe mit dem Titel 8 Positionen
auf 8m² verwendet Mega 5 einen 8 Quadratmeter umfassenden,
mobilen Stand am Brunnenmarkt als Plattform für verschiedene
künstlerische Interventionen. Dieser als „Schaukasten“ betitelte
Stand dient tagsüber zum Verkauf von Getränken
und Speisen. In der Nacht und in der Winterpause wird er
zur Ausstellungsfläche. Dabei wird auch das Dach einbezogen,
das durch eine Wendeltreppe mit dem unteren Bereich verbunden
ist und als Bühne und Sitzfläche verwendet werden
kann.
Die künstlerischen Projekte von 8 Positionen auf
8m² konzentrieren sich auf
Installationen oder Performance und sind interaktiv angelegt.
Die 10 eingeladenen KünstlerInnen
kommen aus den Bereichen der Musik, der darstellenden und
der bildenden Kunst, des Designs und der Videokunst. Vier
Positionen beziehen sich in ihren Arbeiten auf Installationen
im Innenraum des Marktstandes, die anderen zwei nutzten das
Dach und den Straßenraum in der Umgebung als Raum für
ihre künstlerischen Arbeiten.
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Epiphanie von Hermann Staudinger, AussenlinsenRotlicht von
2MC und plastic
punch - lichtpunsch von Rolf Laven und Sabine Grupe
setzen auf Lichtveränderungen im Schaukasten selbst
und deren Reinterpretation durch die visuellen Veränderungen.
Die Position Mozartkugeleisbananendöner (MKEBD) von
T.Ö.F stellt die plakativen Klischees österreichischer
und türkischer Küche zu einem geeisten Dessert
zusammen, das aus einem Kühlschrank mit einem drehbaren
Dönerspieß serviert wurde.
Die Position Video vis-á-vis von Jan Machacek reflektiert
die Rolle der Überwachungskameras im öffentlichen
Raum. Es wird ein selbst konstruierter Helm verwendet, in
dem Bilder einer am Schaukasten montierten Kamera eingespeist
werden, die für den Träger die einzige visuelle
Orientierung darstellen. Ein Spiel mit Schrift und Stimme
und eine performative Verhüllung des Standes mit kalligrafierten
Tapeten war Thema der Position Temporäre Schrei(b)stube von Didi Bruckmayr und Onno Ennoson.
Im Laufe der Realisierung mussten die 8 Positionen auf
6 reduziert werden und so ist plastic punch - lichtpunsch die letzte Position, die am 8. November eröffnet und
den Rest des Jahres zu sehen sein wird.
bk
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