Mahnmal für homosexuelle und transgender Opfer des Nationalsozialismus

(Arbeitstitel)

Skulptur, Objekt oder permanente Installation

Ort: Morzinplatz, 1010 Wien
Realisierungszeitraum: Herbst - Winter 2005

Geladener Wettbewerb

 
 

Sechzig Jahre nach dem Ende der NS-Gewaltherrschaft, fünfzig Jahre seit der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages soll Wien ein Mahnmal für die Gruppe der homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus erhalten. Als Ort der Errichtung wurde der Morzinplatz ausgewählt, auf dem sich von März 1938 bis 1945 die GESTAPO-Leitstelle befunden hat. Hier starben Menschen an den Folgen von Misshandlungen, begingen Selbstmord oder wurden in die Lager weitergeschickt. Wie viele der in den KZs ermordeten Österreicher homosexuelle oder transgender Personen waren, ist nicht mehr genau feststellbar. Schätzungen zufolge dürften insgesamt etwa 15.000 Menschen umgekommen sein.

Auf dem Morzinplatz enthüllte bereits 1951 der KZ-Verband einen (nicht bewilligten und daraufhin auch wieder entfernten) Gedenkstein für die Opfer der GESTAPO. 1985 errichtete hier die Stadt Wien ein noch bestehendes Mahnmal für die Opfer des Faschismus, das 1999 bei der Regenbogen-Parade von AktivistInnen des Österreichischen Lesben- und Schwulenforums um einen Balken mit rosa und schwarzen Winkel und der Aufschrift - Wir gedenken der vergessenen Opfer des Nationalsozialismus - ergänzt wurde. Der Morzinplatz ist eine Station der jährlich stattfindenden Regenbogen-Parade, wodurch das künftige Mahnmal für die wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgten im Focus der Aktivitäten einer gegenwärtigen, lebendigen Community bleiben kann.

Zur Entwicklung eines adäquaten Projektes, das der künstlerischen Aufgabenstellung wie auch der historischen und symbolischen Bedeutung des Morzinplatzes Rechnung tragen soll, wurden acht renommierte, internationale KünstlerInnen zu einem von „Kunst im öffentlichen Raum Wien“ koordinierten und finanzierten Wettbewerb geladen. Das Mahnmal für homosexuelle und transgender Opfer des Nationalsozialismus soll ein sichtbares Zeichen der Anerkennung einer vom öffentlichen Bewusstsein noch immer verdrängten Opfergruppe sein, die auch andernorts, z.B. im Opferfürsorgegesetz Österreichs, bisher nicht berücksichtigt ist.

Das Ergebnis des Wettbewerbs wird spätestens bis Jahresende 2005 erwartet.

Bisher geladene KünstlerInnen mit definitiver Zusage:
AA Bronson
Tom Burr
Michael Elmgreen & Ingar Dragset
Ines Doujak
Hans Kupelwieser
Matt Mullican
Ann-Sofi Sidén
(Redaktion Küstlerdossiers Alexandra Hennig)

Mahnmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft

Fotos Regenbogen-Parade 05


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